Kategorie: Arbeitswelt | Lesedauer: 05 min | aktualisiert am 19. April 2024
Zielgruppe: Arbeitgeber
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Teambuilding: Gemeinsam sind wir stark!
Das ist eine Tatsache, an der sich nicht rütteln lässt. Voraussetzung dafür, dass dieser Grundsatz greifen kann, ist eine harmonische Gruppendynamik. Wenn es nämlich innerhalb des Teams Reibereien und Missverständnisse gibt, geht es ganz schnell in die andere Richtung: Anstatt mehr zu schaffen, hält man sich gegenseitig eher davon ab, das volle Potential auszunutzen.
Was ist Teambuilding?
Teambuilding ist ein ganzheitlicher Ansatz, der darauf abzielt, die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Kommunikationsfähigkeiten innerhalb eines Teams zu stärken. Es umfasst eine breite Palette von Aktivitäten, die darauf ausgerichtet sind, die Teammitglieder in verschiedenen Kontexten miteinander interagieren zu lassen. Dies kann von informellen Teamtreffen über gemeinsame Aktivitäten bis hin zu speziellen Workshops und Schulungen reichen.
Der Kerngedanke hinter Teambuilding ist …
… ein positives und unterstützendes Arbeitsklima und Teamatmosphäre zu schaffen. Durch gezielte Maßnahmen wird
- das Vertrauen unter den Teammitgliedern gestärkt,
- die Zusammenarbeit verbessert und
- die gegenseitige Verständigung gefördert.
5 wichtige Voraussetzungen für erfolgreiche Teams
1.) Ziele setzen
Die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Team liegt darin, dass alle Teammitglieder wissen, welche Ziele sie gemeinsam verfolgen. Ein klares Ziel ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle an einem Strang ziehen und ihre Anstrengungen in die gleiche Richtung lenken.
Zwei praktische Hilfsmittel für das erfolgreiche Setzen von Zielen:
Ein praktisches Hilfsmittel, um dieses gemeinsame Ziel im Blick zu behalten, ist die Verwendung eines Visionboards. Dieses visuelle Instrument ermöglicht es dem Team, die angestrebten Ziele nicht nur zu definieren, sondern auch in inspirierenden Bildern und Ideen festzuhalten, was die Motivation und den Fokus auf das Erreichen der gemeinsamen Vision stärkt.
Zusätzlich ist es hilfreich, das SMART-Prinzip zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Ziele klar und effektiv formuliert sind.
SMART steht für
- spezifisch (Specific),
- messbar (Measurable),
- erreichbar (Achievable),
- relevant (Relevant) und
- zeitgebunden (Time-bound).
Indem Teams SMARTe Ziele setzen, erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit, ihre Visionen erfolgreich umzusetzen und Meilensteine auf dem Weg dorthin zu erreichen.
Ziele erreichen
2.) Richtige Teamgröße
Die optimale Teamgröße ist entscheidend für den Erfolg einer Gruppe.
Ist das Team zu klein, können bestimmte Aufgaben möglicherweise nicht effektiv bewältigt werden.
Ist das Team zu groß, kann die interne Kommunikation herausfordernder werden, und die Einheitlichkeit bei der Verfolgung gemeinsamer Ziele könnte leiden.
Daher ist die Auswahl der richtigen Anzahl von Teammitgliedern von zentraler Bedeutung, um eine optimale Balance zwischen Effizienz und Kommunikationsleichtigkeit sicherzustellen.
3.) Diverse Charaktere
Die Integration verschiedener Persönlichkeiten in einer Gruppe bereichert das Team, da die Mitglieder sich gegenseitig ergänzen können. Durch den Austausch entstehen fruchtbare Ideen, da unterschiedliche Perspektiven und kreative Ansätze aufeinandertreffen.
Die Vielfalt der Charaktere fördert nicht nur die Innovation, sondern trägt auch dazu bei, eine dynamische und anpassungsfähige Teamkultur zu schaffen.
4) Alpha - wer übernimmt die Teamleitung?
In einem Team spielt die Mitarbeiterführung eine zentrale Rolle, und es ist entscheidend, dass ein bestimmtes Teammitglied die Leitungsrolle übernimmt.
Diese Person behält das Gesamtbild im Auge und lenkt das Team, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass alle Teammitglieder die Autorität und Führung der ausgewählten Person akzeptieren. Eine effektive Teamführung fördert nicht nur die Struktur und Organisation, sondern trägt auch wesentlich dazu bei, ein positives Arbeitsumfeld und eine effiziente Zusammenarbeit zu gewährleisten.
5) Kommunikation
Für erfolgreiche Teamarbeit ist funktionierende Kommunikation das A und O. Ein kontinuierlicher Austausch ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Teammitglieder stets darüber informiert sind, in welchem Stadium sich das Projekt befindet und welche Aufgaben gerade anstehen.
Eine transparente Kommunikation fördert nicht nur
- das Verständnis für die gemeinsamen Ziele, sondern erleichtert auch
- die Zusammenarbeit und trägt maßgeblich dazu bei,
- dass das Team effizient und zielgerichtet arbeiten kann.
5 Phasen im Teambuilding
Der US-amerikanische Psychologe Bruce Tuckman geht davon aus, dass die Entstehung eines guten Teams nicht von heute auf morgen geschehen kann. Vielmehr ist Teambuilding ein Prozess.
Tuckman hat dafür ein Phasenmodell mit 5 Phasen entwickelt:
- Forming (Orientierungsphase)
- Storming (Konfrontationsphase)
- Norming (Kooperationsphase)
- Performing (Wachstumsphase)
- Adjourning (Auflösungsphase)
Forming
In der ersten Phase lernen sich die Teammitglieder kennen. Es ist ein vorsichtiges annähern, noch fehlt das Vertrauen. Man blickt in lauter fremde Gesichter und wie das anfangs so ist, zeigt man nicht alles von sich selbst. Alle sind freundlich, lächeln einander etwas verhalten an.
In dieser Phase geht es vor allem darum, dass die Teammitglieder sich besser kennenlernen.
Storming
Wie der Name schon verrät, wird es in der zweiten Phase stürmisch: Die Gruppenmitglieder finden ihre Rolle innerhalb des Teams. Sie müssen zwischen eigenen und kollektiven Interessen und Perspektiven abwägen. Das ist verbunden mit Machtkämpfen und Konflikten.
Gerade diese Phase ist für viele Gruppen eine Bedrohung: Hier liegt ein hohes Risiko, dass das Team in der Storming-Phase zerbricht.
Norming
Wenn bisher alles glatt gelaufen ist, haben nun alle Teammitglieder ihre eigenen Interessen in das Ziel des Teams integriert. Alle sind bereit, ihren Anteil zum allgemeinen Ziel beizutragen und somit macht die Gruppe ihre eigenen, sinnvollen Regeln. Die Motivation der einzelnen steigt.
Langsam wird das Team eine kooperierende Einheit. Nun geht es darum, Bindungen und das Vertrauen zu stärken.
Performing
Wenn das Team diese Phase erreicht, ohne zuvor auseinanderzufallen, sind die Vorzeichen für Erfolg deutlich sichtbar: Die Gruppe ist nun so eingespielt, dass sie mehr darstellt als die bloße Summe ihrer Einzelteile. Das Prinzip "Gemeinsam sind wir stark" wird zu einer greifbaren Realität. Die einzige potenzielle Gefahr in dieser Phase besteht darin, dass das Team vor lauter Begeisterung überhitzen könnte. Jetzt ist es entscheidend, die positive Stimmung aufrechtzuerhalten und darauf zu achten, dass die Teamdynamik weiterhin konstruktiv bleibt.
Adjourning
Die Auflösungsphase. Im besten Fall war das Projekt erfolgreich und das Team beginnt, sich in einem natürlichen Prozess zu lösen. Manchmal ist diese Phase schon eine Weile aktiv: Auseinanderdriftende Meinungen führen dazu, dass sich der Auflösungsprozess im Stillen anschleicht.
Wenn der Job des Teams erledigt ist, ist das Adjourning aber ein ganz normaler Schritt.
Teambuilding Maßnahmen
Es gibt zahlreiche Maßnahmen, um den Prozess des Teambuildings zu unterstützen. Alles, was den Zusammenhalt und das Vertrauen zwischen den Gruppenmitgliedern stärkt, hilft, als Team zu wachsen und zur Höchstform aufzulaufen.
Es gibt viele Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten und Events. Hier ist eine Liste mit ein paar Ideen, die von euch natürlich erweitert werden kann:
- Hochseilgarten
- Escape Room
- Kochkurs
- Bowling
- Krimidinner
- Paintball
- Gokart
- Pubquiz
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Wir fassen zusammen
Es stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um als Team enger zusammenzuwachsen. Der investierte Aufwand wird sich zweifellos auszahlen: In gut eingespielten Teams liegt nicht nur die Kraft, Außergewöhnliches zu erreichen, sondern auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und das individuelle Selbstvertrauen erfahren eine nachhaltige Steigerung. Die Präsenz von Mitstreitern, die einen nicht nur fordern, sondern auch motivieren, verwandelt den Arbeitsplatz in einen Ort, den man gerne aufsucht. Eine solche Umgebung sprüht vor positiver Energie, überall sind Anregungen und gute Laune zu finden.
Der gemeinsame Erfolg wird nicht nur durch die erreichten Ziele definiert, sondern auch durch die gestärkten zwischenmenschlichen Verbindungen und das inspirierende Umfeld, das ein eingespieltes Team schafft. Letztlich ist es die Synergie dieser Faktoren, die den Wert eines starken Teams weit über die bloße Arbeitsleistung hinaus definiert.