In 10 Schritten zur perfekten Karriereseite
Recruiting ist mühsam - gerade in Branchen, in denen sich eher Unternehmen um Talente streiten als umgekehrt. Bewerbenden eine gute hauseigene Karriere-Website zur Verfügung zu präsentieren, ist deshalb ein wichtiger Baustein im Personalmanagement und heutzutage nicht mehr zu ignorieren. Viele Unternehmen machen den Fehler, zu wenig Kopfarbeit in das Konzept, den Inhalt und auch das Design einer Karriereseite zu stecken. Die Folge ist ein zu kleiner Pool an Bewerber*innen, der Recruiter oft ratlos zurücklässt. Wir zeigen Ihnen in 10 Schritten, wie Sie das verhindern.
Arbeitswelt | Lesedauer: 5 min | veröffentlicht am 22. März 2023
RICHTET SICH AN: Personalentscheider:innen, Recruiter
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1. Definieren Sie Ihre Ziele
Bevor Sie Ihre Karriereseite optimieren, gilt es herauszufinden, was Sie mit diesem Schritt erreichen wollen.
Wollen Sie nur mehr Bewerber*innen anziehen, indem Sie die Besucher*innenzahlen erhöhen?
Wollen Sie mehr qualifizierte Bewerber*innen anziehen?
Oder geht es darum, bestimmte Jobangebote in den Fokus zu stellen?
Bei der Zielsetzung hilft zum Beispiel die SMART-Formel – sie hilft dabei, Ziele effektiv zu setzen und zu erreichen. SMART ist ein englisches Akronym für:
Specific (spezifisch): Das Ziel sollte klar und deutlich definiert sein und ein bestimmtes Ergebnis vor Augen haben.
Measurable (messbar): Das Ziel sollte anhand gewisser Kriterien oder Messwerten bewertbar sein, um den Fortschritt zu verfolgen und festzustellen, wann das Ziel erreicht ist.
Achievable (erreichbar): Das Ziel sollte unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Ressourcen, wie Zeit und Geld, realistisch gesetzt werden. Unerreichbare Ziele führen schnell zu Frustration und Demotivation – bei Mitarbeitenden wie bei Geschäftsführung.
Relevant (relevant): Das Ziel sollte mit Ihrem persönlichen Werten, Interessen und langfristigen Zielen für Ihr Unternehmen übereinstimmen.
Time-bound (zeitgebunden): Das Ziel sollte einen bestimmten Zeitrahmen besitzen, in dem es erreicht werden muss. Verbindliche Deadlines geben ein Gefühl der Dringlichkeit, wodurch sichergestellt wird, dass die teilnehmenden Mitarbeiter*innen Ihres Website-Projekts auch Fortschritte machen.
2. Definieren Sie Ihre Zielgruppe
Um eine effektive Karriere-Website zu erstellen, müssen Sie auch Ihr Zielpublikum kennen.
Wen wollen Sie ansprechen?
Welche Interessen, Werte und Bedürfnisse hat Ihre Zielgruppe und aufgrund welcher Faktoren entscheiden Sie sich für eine Stelle? Recherchieren Sie innerhalb der Branche und gestalten Sie sogenannte “Buyer Personas”. Das sind fiktive Darstellungen idealer Zielpersonen, die auf den recherchierten Daten und Untersuchungen beruhen.
Dazu gehören Details wie
- Alter,
- Geschlecht,
- Einkommen,
- Ausbildung,
- Qualifikationen,
- Hobbys,
- Interessen und
- Werte.
Buyer Personas helfen Ihnen dabei, ihre Zielgruppe besser zu verstehen und Ihre Karriere-Website dementsprechend auf deren Bedürfnisse abzustimmen.
3. Employer Branding: Feilen Sie an Ihrer Marke
Employer Branding ist ein effektives Werkzeug, das Ihnen dabei hilft, Ihr Unternehmen potenziellen Mitarbeiter*innen zu präsentieren. Ziel ist es, dass Bewerber*innen hinter Ihrem Unternehmen einen angenehmen und erfüllenden Arbeitsplatz sehen.
Eine starke Marke ist nicht nur für die Gewinnung, sondern schließlich auch für die Bindung von Spitzenkräften von entscheidender Bedeutung: immerhin trägt sie dazu bei, wie sehr sich Ihre Belegschaft mit Ihrem Unternehmen identifiziert.
Fragen Sie sich daher:
Was macht mein Unternehmen einzigartig und welche Werte will es repräsentieren?
Verwenden Sie zum Beispiel Content wie Image-Videos, die Sie auf sozialen Netzwerken verbreiten, um Ihre Marke zu stärken.
4. Gestalten Sie Ihre Karriereseite benutzerfreundlich
Nichts schreckt Interessent*innen mehr ab als eine veraltete oder unübersichtliche Website. Bewerber*innen sollten sich leicht auf Ihrer Karriereseite zurechtfinden, die Informationen erhalten, die Sie benötigen und sich barrierefrei auf Stellen bewerben können.
Führen Sie daher Usability-Tests durch, die auf die Probe stellen, wie schnell man auf Ihrer Website von A nach B gelangt. Außerdem sollte die Karriereseite auch eine mobile Handyversion vorweisen, da viele Menschen mittlerweile auch mit dem Smartphone nach Job-Angeboten suchen.
5. Präsentieren Sie Ihre Unternehmenskultur
Die Bewerber*innen möchten wissen, wie es ist, in Ihrem Unternehmen zu arbeiten. Geben Sie auf der Karriereseite daher auch Einblicke in Ihre Arbeitswelt und deren Bedingungen. Das kann durch Erfahrungsberichte von Mitarbeiter*innen, Videos, Fotos oder andere interaktive Inhalte erreicht werden.
Auch mit einem “Über Uns” Reiter können Sie die Werte und die Kultur Ihres Unternehmens mit überzeugenden Texten zur Schau stellen. Achten Sie dabei allerdings auf Authentizität:
Wenn Sie sich selbst zu sehr in den Himmel loben, wird das Interessenten eher skeptisch machen.
6. Gestalten Sie die Texte Ihrer Stellenbeschreibungen verständlich
Stellenanzeigen scheitern oft, wenn sie zu verklausuliert formuliert sind. Achten Sie auf Lesbarkeit und Verständlichkeit. Definieren Sie dabei auch klar, worum es Ihnen hinsichtlich Anforderungen und Konditionen geht. Das heißt übrigens nicht, dass Sie auf Details verzichten sollen:
Aspirant*innen ist es wichtig, genau zu wissen, woran sie bei einem Job-Angebot sind. Formulieren Sie diese Details dennoch so prägnant und übersichtlich wie möglich. Übrigens: Stellen Sie dennoch ebenso sicher, dass Ihre Stellenbeschreibungen SEO-optimiert sind und relevante Schlüsselwörter enthalten. Nur so können Sie die Reichweite Ihrer Karriereseite erhöhen.
7. Machen Sie es Ihren Bewerber*innen leicht
Nichts ist für Jobsuchende mühsamer als ein aufwendiges Bewerbungsverfahren. Wenn Sie ihre Interessenten erst durch einen Formulardschungel schicken, bevor Sie überhaupt einen Call-To-Action-Button finden, werden viele auf halber Strecke aufgeben. Auf einigen Bewerbungsseiten werden Informationen verlangt, die kaum relevant sind.
Fragen Sie sich:
- Muss der oder die Interessent*in wirklich ein Maturazeugnis hochladen, wenn sie bereits ein Bachelor-Studium vorweisen müssen?
- Benötigen Sie wirklich einen Lebenslauf, wenn bereits ein LinkedIn-Profil über die Vita der Bewerbenden aufklären kann?
Erwägen Sie zum Beispiel auch den Einsatz eines sogenannten “Applicant Tracking System“ (ATS, zu zu Deutsch: Bewerber*innenverfolgungssystem), das den Bewerbungsprozess einzelner Kandidat*innen nachverfolgt und die Verwaltung der Bewerber*inneninformationen vereinfacht. Konzentrieren Sie sich beim Bewerbungsverfahren in jedem Fall auf das Wesentliche und gestalten Sie den Weg zum Anschreiben so leicht wie möglich.
Unter folgendem Link finden Sie unsere Recruiting Trends, die einerseits dabei helfen, die Aufmerksamkeit über die sozialen Netzwerke zu steigern (durch Social Media Werbekampagnen) und andererseits einen mobilen und einfachen Bewerbungsprozess zu gewährleisten (durch den Recruiting Funnel):
8. Geben Sie Feedback und Follow-Ups
Stellen Sie sicher, dass sie während des gesamten Einstellungsverfahrens mit den Bewerber*innen kommunizieren. Damit sorgen Sie dafür, dass sich Aspirant*innen auch nachhaltig für Ihr Unternehmen interessieren. Besonders freuen sich Kandidat*innen, wenn Sie konstruktives Feedback geben und auch erklären und rechtfertigen, warum es diesmal nicht geklappt hat.
Follow-Ups bestehen darin, mit den Bewerber*innen nach dem Bewerbungsprozess in Kontakt zu treten: Das kann zum Beispiel eine einfache Dankes-E-Mail sein. Solche Gesten können dazu führen, dass Bewerber*innen auch bei Misserfolg ein positives Bild von Ihrem Unternehmen beibehalten und sich beim nächsten Mal wieder bewerben.
9. Messen Sie Ihren Erfolg
Tracken Sie den Erfolg Ihrer Karriereseite, um Sie nachhaltig verbessern zu können. Ein gutes Tracking ist das Schmieröl einer jeden erfolgreichen Maßnahme im Recruiting! Dabei helfen besonders Tools wie Google Analytics, um den Traffic und das Engagement zu verfolgen.
Überwachen Sie auch die Bewerber*innenrate und versuchen Sie, die Qualität der Einsendungen mess- und greifbar zu machen. Damit können Sie die Wirksamkeit Ihrer Karriereseite einschätzen und an gewissen Stellschrauben drehen.
10. Bleiben Sie am Ball
Der Weg zu einer hervorragenden Karriereseite ist nicht mit einem einzigen Relaunch vollendet. Die digitale Welt verändert sich am laufenden Band - so kann es sein, dass die Konkurrenz bereits neue und effektivere Ideen entwickelt hat, während Ihre bereits überholt sind. Auch Ihre Erwartungen und Anforderungen sowie die Bedürfnisse Ihrer Kandidat*innen verändern sich mit der Zeit - es ist daher ein elementarer Bestandteil Ihres Erfolgsrezeptes, die Karriereseite stets als fortlaufenden “Work in Progress” zu betrachten, den Sie zu keinem Zeitpunkt vernachlässigen dürfen.
Wir fassen zusammen
Eine gute Karriereseite ist maßgeblich für die Kompetenz Ihrer Belegschaft und somit auch für den Erfolg Ihres Unternehmens verantwortlich. Wie Sie gelesen haben, gibt es viele Aspekte, die zum Gelingen, aber auch zum Scheitern einer Karriereseite beitragen können. Oft entstehen Problemstellen vor allem durch das Missachten von Kleinigkeiten und Details.
Meistens erfordert es keinen großen Aufwand, diese zu beheben. Achten Sie in jedem Fall darauf, bei Bewerber*innen einen authentischen und transparenten Eindruck zu vermitteln - nur so können Sie genau jene Talente begeistern, die Sie sich für Ihr Unternehmen wünschen.