Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Resilienz“?

Resilienz ist ein Thema, das immer häufiger in der Online-Welt auftaucht: Resilienz-Ratgeber, Resilienz-Coaches, Blogbeiträge, Vlogs uvm. Zahlreiche Expertinnen und Experten bieten Ihre Dienstleistungen in Sachen Resilienz an. Was hat es mit diesem Wissensgebiet auf sich? Für alle, die das Thema Resilienz interessiert, hier eine kurze Zusammenfassung.

Begriff Resilienz | Bedeutung

Das Wort „Resilienz“ kommt aus dem Lateinischen: „resilire“ (zurückspringen, abprallen; englisch: resilience = Spannkraft, Widerstandsfähigkeit, Elastizität). Ursprünglich wurde der Begriff in der Werkstoffkunde verwendet. Mit der Weiterentwicklung der Humanwissenschaften fließt er immer mehr in unseren Alltag ein. Die Begriffsdefinitionen sind vielfältig. Eine mögliche Beschreibung ist: „Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken“ (Wustmann 2004, 18). Forscher gehen davon aus, dass ein Mensch resilientes Verhalten dann zeigt, wenn er eine schwierige Situation erfolgreich bewältigt hat.


Ein Beispiel von resilientem Verhalten anhand der Langzeitstudie von Emmy E. Werner

Die amerikanische Entwicklungspsychologin Emmy E. Werner ist Pionierin auf dem Gebiet der Resilienz und hat den Begriff populär gemacht. Werner und ihr Team begleiteten von 1955 bis 1995 - also 40 Jahre lang - die Entwicklung von rund 700 Kindern, die auf der hawaiianischen Insel Kauai geboren wurden. Sie konzentrierte sich dabei auf jenes Drittel, das sich trotz widriger Umstände wie Kindesmissbrauch, Alkoholkonsum, Armut oder Scheidung der Eltern zu kompetenten, psychisch gesunden und leistungsfähigen Erwachsenen entwickelte. Sie stellte fest, dass problembeladene Kinder und Jugendliche in der Lage sind, Schwierigkeiten, die mit ihrer Herkunft verbunden sind, zu überwinden. Voraussetzung dafür sind Offenheit und Flexibilität gegenüber Lehrern und Mentoren, die sich rechtzeitig als unterstützende Bezugspersonen anbieten.


Merkmale von Resilienz

Verhaltensforscher haben den Begriff vor einigen Jahren modifiziert. Demnach zeichnet sich ein resilienter Mensch durch seelisch-emotionale Widerstandskraft aus. Er lässt sich von Schicksalsschlägen, Stress und Krisen nicht aus der Bahn werfen. Er macht das Beste aus seiner Situation und wächst durch die sogenannte „Leiderfahrung“ über sich hinaus. Dank seiner Resilienz stellt er sich den Herausforderungen und festigt dabei immer mehr seine Persönlichkeit.

Diese Merkmale zeichnen resiliente Menschen aus:

  • Sie denken positiv und realistisch und sehen Misserfolge als Zufälle. Sie nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand.
  • Sie halten sich selbst für wertvoll, haben also ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl.
  • Sie sind zielstrebig und selbstbewusst.
  • Sie sehen Schwierigkeiten und Zeiten der Krise als Herausforderung.
  • Sie akzeptieren auch die negativen Seiten ihres Lebens.

Kann man Resilienz lernen?

Klingt ja alles schön und gut. Aber wie viele Menschen wünschen sich tatsächlich mehr innerliche Stärke und schaffen es aus eigenem Antrieb nicht? Die gute Nachricht: Resilienz lässt sich lernen. Zahlreiche Expertinnen und Experten bieten kompetente Hilfe an. Alles beginnt jedoch bei Arbeit an sich selbst. Die amerikanische Psychologenvereinigung hat dafür eine Art 10-Punkte-Programm formuliert:

  • Baue soziale Beziehungen zu Menschen auf, deren Unterstützung du gerne annimmst.
  • Vermeide es, Krisen als unüberwindbare Probleme anzusehen.
  • Akzeptiere, dass Veränderungen Teil deines Lebens sind.
  • Setze dir realistische Ziele und verfolge sie aktiv und regelmäßig.
  • Packe auch die widrigen Umstände am Schopf und triff Entscheidungen, um die Schwierigkeiten zu überwinden.
  • Halte nach Möglichkeiten Ausschau, dein Ich zu entdecken.
  • Hab von dir selbst ein positives Bild.
  • Versuche, die Dinge objektiv und in einem längerfristigen Kontext zu sehen.
  • Denke positiv und visualisiere deine Ziele.
  • Pass auf dich auf.
  • Suche alternative Wege, deine Kraft zu stärken (Schreiben, Meditation, Spiritualität, …).

Die sieben Säulen der Resilienz

Du möchtest wissen, wie resilient du bist? Laut Psychologen gibt es sieben Eckpfeiler, an denen man erkennt, wie es um seine Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewältigung bestellt ist:

  • Optimismus: Du bewertest eine Niederlage nicht negativ, sondern denkst an die Zukunft und daran, dass du ein Ziel beim nächsten Mal erreichen wirst.
  • Selbstbewusstsein: Du siehst dich selbst positiv und hast Vertrauen in deine Stärken und Fähigkeiten.
  • Kontaktfreude: Du kommunizierst gerne und suchst Partner, die hilfsbereit und einfühlsam sind. Diese Menschen erinnern dich an deine Stärken und machen dir Mut.
  • Gefühlsstabilität: Du bist gut darin, deine Emotionen zu analysieren. Stress ist für dich keine belastende Situation, sondern eine Herausforderung.
  • Handlungskontrolle: Du bist nicht impulsiv, sondern agierst eher kontrolliert und überlegt.
  • Realismus: Du denkst und planst auf lange Sicht und definierst erreichbare Ziele. Eventuelle Hindernisse planst du dabei mit ein.
  • Analysestärke: Du befasst dich mit den Ursachen negativer Ergebnisse und entwickelst dabei bessere Lösungen für die Zukunft.

„Was mich nicht umbringt, macht mich stark“, meinte schon Friedrich Nietzsche. Ein Ausspruch, der gewissermaßen zur Volksweisheit avanciert ist. Fakt ist: Unser Leben legt uns allerlei Stolpersteine in den Weg. Diese zu überwinden und zu meistern ist nicht immer einfach. Wir meinen: Es ist in keinem Fall ein Zeichen von Schwäche, in schwierigen Situationen Rat und Unterstützung von Expertinnen und Experten in Sachen Resilienz zu suchen. Geschulte Therapeuten helfen dir, Lösungen zu finden. Alles Gute! Dein Team von tirolerjobs.at.

 

Susanne Huber-Schwarz - Bewerbungsfee

Susanne Huber-Schwarz, bewerbungsfee.at

Susanne korrigiert und optimiert unter anderem Bewerbungsunterlagen oder erstellt sie auf Wunsch ganz neu. Für nähere Informationen steht sie dir telefonisch unter +43 660 5025820 oder susanne@bewerbungsfee.at zur Verfügung. Susanne freut sich auf deine Anfrage!

 

Literatur: Wustmann, Corina (2004): Resilienz. Widerstandsfähigkeit von Kindern in Tageseinrichtungen fördern. Berlin: Cornelsen Verlag

 

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