Keine Fake News in Bewerbungsunterlagen: So bleibst du bei der Wahrheit

Jeder von uns tut es oder hat es zumindest schon einmal getan: sich in die Tasche lügen. Dabei können wir es selbst nicht ausstehen, belogen zu werden. Warum schwindeln wir uns dann selber an? Und wie schaffen wir es, unser Verhalten in einem Bewerbungsprozess besser zu reflektieren?

Fake News in Bewerbungsunterlagen

Warum wir uns hin und wieder selbst belügen, hat drei wesentliche Gründe:

  • Wir möchten uns selbst schützen.
  • Wir möchten unser Selbstbild aufrecht erhalten.
  • Wir möchten ein schlechtes Gewissen vermeiden - das Leben ist schließlich hart genug …

Stichwort „hart genug“: Tatsachen können manchmal ganz schön weh tun. Das Kleid, das nicht mehr passt, die Zigarette, die (wieder einmal) zu viel geraucht wurde, das abgebrochene Seminar, das einfach zu anstrengend war, das nicht besuchte Assessment Center, das ohnehin nichts gebracht hätte … Wir lügen uns gerne an, wenn wir uns eingestehen müssen, dass Verzicht schwer ist, Fortbildung einen langen Atem braucht und manche Schritte einfach mehr Mut benötigen.

Wenn du dich gerade in einer Bewerbungsphase befindest und nicht ganz zufrieden mit den Fakten bist, dann mach nicht den Fehler, Dinge zu beschönigen! Ehrlich währt am längsten und niemand ist perfekt. Deine Bewerbung kommt mit Sicherheit besser an, wenn du zu Fehlern oder Mängeln stehst und immer du selbst bleibst.


So verfasst du wahrheitsgetreue Bewerbungsunterlagen

  1. Nicht übertreiben.
    Es ist wichtig und richtig, dass du in deiner Bewerbung auch Erfolge erwähnst, seien es berufliche oder private. Erfahrene Personaler lesen aus ihnen wertvolle Hard- und Softskills heraus. Die Erfolge müssen aber mess- und belegbar sein! Achte auch auf neutrale Formulierungen und vermeide Floskeln. Statt zu sagen: „In meiner derzeitigen Stelle als … bin ich der Troubleshooter schlechthin“ schreibe besser: „Meine derzeitige Stelle als … erfordert sehr viel Allgemeinwissen. Es hilft mir sehr, auch meine Kolleginnen und Kollegen beim Lösen schwieriger Aufgaben zu unterstützen.“
     
  2. Qualifikationen mit Beispielen untermauern.
    Wie bereits erwähnt, müssen Erfolge messbar sein. Mach also nur Angaben, die du mit Tatsachen belegen kannst, zum Beispiel: „Während meines Praktikums bei Firma … lobten meine Vorgesetzten meinen zuvorkommenden Umgang mit Kunden. Das Arbeitszeugnis, ausgestellt von Herrn …, lege ich meinen Unterlagen bei.“
     
  3. Den Worten Taten folgen lassen.
    Da gibt es tatsächlich eine Ausbildung, die du abgebrochen hast, weil ….? Gründe dafür gäbe es ja genug. Meistens ist es die eigene Bequemlichkeit, mit der wir uns im Weg stehen. Dumm nur, wenn es gerade jetzt passend wäre, einen entsprechenden Abschluss vorzuweisen … Pack die Gelegenheit beim Schopf und nimm einen neuen Anlauf! In deinen Unterlagen argumentierst du am besten so: „Den Kurs/Das Seminar zum Thema … habe ich nicht beendet. Ich habe mich jedoch heute zu einem neuen Kurs, der am … beginnt, angemeldet. Sehr gerne würde ich mein neues Wissen in Ihrem Unternehmen einsetzen!“
     
  4. Mach es nicht allen recht.
    Nicht jeder kann alles können! In den Stellenbeschreibungen wird meistens der Wunschkandidat skizziert. In den allerwenigsten Fällen bringt ein Kandidat oder eine Kandidatin wirkliche alle Qualifikationen mit. Allerdings: Überlege dir gut, bevor du deine Bewerbung verfasst, ob du der Stelle wirklich gewachsen bist. Erstelle eine Liste mit deinen Stärken und deinen Schwächen und wäge ab, ob sich der Aufwand der Bewerbung tatsächlich lohnt. Wenn du der Meinung bist, dass du einen Mangel mit Fleiß und Einsatzbereitschaft wettmachen kannst, dann argumentiere zum Beispiel wie folgt: „Mit SAP habe ich bislang noch nie gearbeitet. Ich habe ausreichend Praxis im Umgang mit den Programmen … und bin mir sicher, dass ich mich schnell in Ihr EDV-System einarbeiten kann.“

 

[Außerdem auf tirolerjobs.at: Hard Skills und Soft Skills: Was verbirgt sich dahinter?]

 

Überlege dir, was ein Personaler von dir wissen möchte und versuche, auf alles eine Antwort zu finden. Das gute Bauchgefühl bleibt erhalten und lässt dich wesentlich leichter zum Vorstellungsgespräch gehen.

Susanne Huber-Schwarz - Bewerbungsfee

 

Susanne Huber-Schwarz, bewerbungsfee.at

Susanne korrigiert und optimiert unter anderem Bewerbungsunterlagen oder erstellt sie auf Wunsch ganz neu. Für nähere Informationen steht sie dir telefonisch unter +43 660 5025820 oder susanne@bewerbungsfee.at zur Verfügung. Susanne freut sich auf deine Anfrage!

 

 

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