Arbeitgeberattraktivität – So findet und bindet man Fachkräfte
Für Unternehmen wird die Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften immer schwieriger. Vor allem in den technischen und naturwissenschaftlichen Berufen gibt es zu wenig Nachwuchs, um die Mitarbeiter:innen zu ersetzen, die bald in Pension gehen. Dieser Fachkräftemangel stellt Unternehmen vor die Herausforderung, für Bewerber*nnen besonders attraktiv sein zu müssen, um die besten Mitarbeiter:innen zu gewinnen und auch langfristig in der Firma zu halten.

Der vielzitierte Fachkräftemangel in bestimmten Branchen äußert sich durch einen Rückgang an Bewerbungen pro Stelle. Vor allem im technischen Bereich, aber auch in der IT, im Tourismus und der Pflege fehlt es an geeigneten Fachkräften und Stellen bleiben lange unbesetzt. Mitschuld daran trägt der Geburtenrückgang, der unsere Bevölkerung (ohne Zuwanderung) schrumpfen lässt und dafür sorgt, dass insgesamt weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Um diesem Dilemma zu entkommen, haben viele Unternehmen damit begonnen, Bewerber:innen besonders zu „umwerben“ und auf die Bedürfnisse der zukünftigen Arbeitnehmer:innen einzugehen.
Attraktivität aus Sicht der Bewerber:innen
Voraussetzung für die strategische Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität ist das Wissen, was Mitarbeiter:innen überhaupt wollen, was ihnen wichtig ist und was sie im Berufsleben schätzen. Dazu werden regelmäßig Studien durchgeführt, in denen Absolvent:innen von Hochschulen oder junge Berufstätige befragt werden, was der zukünftige Arbeitsplatz bieten muss, um attraktiv zu sein. Dabei werden folgende Punkt besonders oft genannt:
- Attraktives Grundgehalt
- Freundliches Arbeitsumfeld
- Flexible Arbeitszeiten
- Möglichkeit zum Home Office
- Sichere Anstellung
- Work-Life Balance
- Vielfältige Arbeitsaufgaben
- Hohes Einkommen in der Zukunft
- Anspruchsvolle Tätigkeit
- Professionelles Training und Weiterentwicklung
- Respekt für Mitarbeiter:innen
- Gute Referenz für die zukünftige Karriere
- Anerkennung von Leistung
Glaubt man den Umfragen, sind das die Faktoren, die Arbeitskräfte anlocken und langfristig in einem Unternehmen halten können. Erkennst du dich wieder oder fehlen dir als Bewerber:in Punkte in der Liste? Darüber nachzudenken, was dir am neuen Job wichtig ist, hilft auch bei der Auswahl an potenziellen Unternehmen, für die du vielleicht arbeiten möchtest oder eben nicht. Häufig erfüllen Unternehmen nicht alle Punkte gleich gut. Ein hohes Einkommen oder eine gute Referenz hängen oft mit einer schlechteren Work-Life-Balance zusammen. Hier kannst du dir überlegen, was dir im Moment wichtiger ist und deine Entscheidung für oder gegen einen Job daran knüpfen.
Unternehmen können die Umfrageergebnisse als Basis für die Selbstreflexion nehmen. Welche Punkte bietet mein Unternehmen? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Wie sehen meine Mitarbeiter:innen das Unternehmen in HInblick auf Arbeitgeberattraktivität? Im besten Fall werden die Mitarbeiter:innen in den Evaluierungsprozess einbezogen und von Geschäftsleitung und HR gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung entwickelt. Die gezeigte Wertschätzung spiegelt sich nämlich in der Mitarbeiterzufriedenheit wieder.
Arbeitgeberattraktivität – Was bringt es?
Hat sich ein Unternehmen den Ruf eines guten Arbeitsgebers erarbeitet, ist es leichter, neue Mitarbeiter*nnen zu rekrutieren. Employer Branding - das Kreieren einer individuellen Arbeitgebermarke - ist in diesem Zusammenhang in aller Munde. Je bekannter ein Unternehmen ist, desto häufiger bekommt es Initiativbewerbungen und kann Stellen schneller und kostengünstiger besetzen. Zusätzlich kommt es zu einer geringeren Fluktuation, wenn Mitarbeiter:innen mit ihrem Arbeitsplatz und den Aufgaben zufrieden sind und sich in der Arbeit wertgeschätzt fühlen. Hier haben Führungskräfte einen großen Einfluss auf das Betriebsklima und das Gefühl von Fairness in einem Unternehmen. Fühlen sich Mitarbeiter:innen wohl, führt das nachweislich zu einer höheren Produktivität und trägt damit zum Unternehmenserfolg bei. Viele Angebote kosten Unternehmen nicht viel und bringen dennoch eine Verbesserung des Betriebsklimas und damit der Leistung. Ausgehend von der Unternehmenskultur kann sich ein Unternehmen überlegen, was es einzigartig macht, warum Menschen dort arbeiten wollen und welches Umfeld man für eine hohe Zufriedenheit der Belegschaft schaffen muss.
Ist das Konzept erst einmal erstellt, kann es über alle Kanäle und alle Mitarbeiter:innen im Unternehmen ausgerollt und nach außen getragen werden. Wichtig dabei ist, die Arbeitgebermarke authentisch zu transportieren und nicht zu dick aufzutragen. Bewertungsportale wie kununu decken die Vorgänge hinter der schönen Fassade durch die Feedbacks ehemaliger und aktiver Mitarbeiter:innen auf. Gerade unzufriedene Mitarbeiter:innen lassen hier oft Dampf ab und nutzen die Anonymität, um über das Unternehmen zu schimpfen. Widersprechen zu viele Bewertungen dem Employer Branding des Arbeitsgebers, leidet die Glaubwürdigkeit und Bewerber:innen könnten von einer Bewerbung abgeschreckt werden. Eine durchgängige und glaubwürde Employer Brand erfordert daher Arbeit, Zeit und viel Kommunikation auf allen Ebenen. Bestehende Mitarbeiter:innen gehören dabei unbedingt eingebunden, sie sind die Werbeträger in ihrem Bekannten- und Freundeskreis.
Best Place to work
Mittlerweile gibt es eine ganze Bandbreite von Zertifizierung für Unternehmen als gute Arbeitgeber:innen. Diese Auszeichnungen beruhen auf Umfragen unter den Mitarbeiter:innen und können einen Hinweis darauf geben, dass sich das Unternehmen um die eigenen Mitarbeiter:innen kümmert und ein Umfeld zum Wohlfühlen bietet. Grundsätzlich sind Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen jedoch immer Individuen mit unterschiedlichen Vorlieben und Interessen. Nicht jeder* passt in jede Unternehmenskultur und Menschen fühlen sich oft in einem ganz anderen Umfeld wohl. Wichtig für Bewerber:innen ist es daher, sich über das Unternehmen im Vorfeld zu informieren. Homepages oder der E-Mailverkehr vermitteln oft einen ersten Eindruck, der sich im persönlichen Gespräch bestätigen oder widerlegen kann. Wer sich im Vorfeld Gedanken macht, was für ihn oder sie einen attraktiven Arbeitsplatz ausmacht und welche Bedingungen gegeben sein müssen, um sich wohlzufühlen, fällt es wesentlich leichter, sich für ein Unternehmen zu entscheiden und sich im neuen Job auch langfristig gut aufgehoben zu fühlen.
Unternehmensprofil auf tirolerjobs – Präsentieren Sie Ihr Unternehmen
Gerade auf Jobplattformen wie tirolerjobs.at ist es sinnvoll, sich den Bewerber:innen bestmöglich zu präsentieren. Die Plattform bietet hierfür das Unternehmensprofil an, wo sich Unternehmen vorstellen und Informationen an die Interessent:innen weitergeben, beispielsweise welche Positionen gesucht werden, was den Betrieb auszeichnet oder direkte Infos zum Bewerbungsprozess. Mit Bildern, Videos und nicht zuletzt den Benefits, die ein Unternehmen seinen Mitarbeiter:innen bietet, schafft man ein positives Bild vom eigenen Unternehmen und lädt Interessierte dazu ein, sich zu bewerben.
Viel Erfolg bei der MitarbeiterInnensuche und den TirolerInnen viel Spaß bei der Auswahl des passenden Arbeitgebers wünscht das Team von tirolerjobs.at!
UNSER FAZIT FÜR DICH
Eine hohe Arbeitgeberattraktivität hilft in der Arbeitswelt, gut ausgebildete Mitarbeiter:innen zu finden, für sich zu begeistern und langfristig im Unternehmen zu halten. Zeit und Geld sind im Employer Branding richtig angelegt, wenn man sich für ein umfassendes Konzept entscheidet und die eigenen Mitarbeiter:innen einbindet. Was zeichnet uns als Unternehmen aus? steht dabei am Anfang. Maßnahmen, Benefits und Personalentwicklungsmaßnahmen folgen. Ein transparenter und offener Umgang mit Feedback hilft, sich stetig zu verbessern. Wird man intern und von außen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen, steigen Produktivität, Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen und Unternehmenszugehörigkeit.
Blogbeitrag von Maria Kirchner