Arbeiten von 9 bis 5? Work-Life-Integration als Arbeitsmodell der Zukunft
Es war einmal … das vielbeachtete Schlagwort der Work-Life-Balance, also des vermeintlichen Ausgleichs zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Warum vermeintlich? Weil der Begriff „Work-Life-Balance“ auch als Gegensatz aufgefasst werden kann: Anhänger dieses Modells sind ständig versucht, strikt zwischen den Bereichen Arbeit und Freizeit - oder Leben - zu trennen. Eine penible Trennung wird in Zukunft jedoch nicht mehr möglich sein. Ursache dafür sind unter anderem moderne Kommunikationsmittel und Vernetzungsmöglichkeiten.

Arbeiten im Home Office ist schon seit einiger Zeit möglich, auch Co-Working-Spaces erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Neuester Trend ist „Hoffice“, eine Wortschöpfung, die sich aus „Home“ and „Office“ ergibt. Was steckt dahinter? Wer zu Hause arbeitet und ein Wohnzimmer hat, in dem ein paar arbeitswütige Kolleginnen und Kollegen Platz haben, holt sich diese einfach zu sich nach Hause. Auf diese Weise knüpfen Gleichgesinnte soziale Kontakte und arbeiten - angespornt von ihren Mitstreiter_innen - unter Umständen noch produktiver. Nie wieder in ein Büro gehen müssen - wird sich das durchsetzen können?
Das Büro als feste Anlaufstelle
Nun, so ganz wird man auf Büros nicht verzichten können. Menschen brauchen eine feste Anlaufstelle, einen „Hort“, mit dem sie sich identifizieren können. Allerdings: Internet, Laptops und Clouds erlauben es, nicht mehr ständig anwesend sein zu müssen. Noch erfordert es viel Vertrauen von Seiten des Chefs, Mitarbeiter_innen auch außerhalb der Büromauern arbeiten zu lassen. Darüber hinaus braucht es die Bereitschaft, sich von alten Denkmustern zu lösen. Bei vielen Arbeitgeber_innen besteht noch die Furcht davor, dass ihre Angestellten nicht effizient arbeiten oder zu viel Zeit im Internet verbringen würden. Aber genau dies wird in Zukunft nicht mehr zu trennen sein (schon gar nicht, wenn man im Bereich Social Media angestellt ist): Etliche Arbeitnehmer_innen surfen während der Arbeitszeit im Internet oder checken laufend ihre Smartphones. Umgekehrt wird jemand, der zu Hause oder irgendwo auf der Welt arbeitet, außerhalb der bislang üblichen Arbeitszeiten E-Mails beantworten oder Telefonanrufe entgegennehmen. Gelebte Work-Life-Integration eben.
New Workspace als Alternative zu traditionellen Büroräumen
Frei bewegliche Tische, die je nach Bedarf zusammengestellt werden können: Hier nimmt Platz, wer gemeinsam an einem Projekt arbeitet und wer neu ins Team kommt. Hier wird auch über das Internet mit Kolleg_innen kommuniziert, die zu Hause oder gar im Ausland arbeiten. Auf diese Art und Weise werden Kompetenzen gebündelt und unproduktive Zeiten gemieden. Entwickelt hat sich dieses Modell aus dem „New Work“-Konzept des austro-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, der neue Werte für eine neue Arbeitsweise definiert hat.
Work-Life-Integration wird das Arbeitsmodell der Generation Y sein.
Jüngere Arbeitnehmer_innen können festen Arbeitszeitmodellen nicht viel abgewinnen. Weil jene, die besondere Qualifikationen für einen Job vorweisen können, entsprechend gefragt sind, sind diese auch in der Lage, Forderungen zu stellen. Diese heißen: mehr Freiraum und mehr Flexibilität, eine sinnvolle Arbeit, die Spaß macht und die Möglichkeit, den Job ins eigene Leben zu integrieren.
Was können Unternehmen tun, um Work-Life-Integration zu ermöglichen?
Unternehmer_innen werden in Zukunft nicht darum herumkommen, auf die privaten und familiären Interessen ihrer Mitarbeiter_innen Rücksicht zu nehmen. Gleichzeitig können Sie an ihrem Firmenstandort Einrichtungen schaffen, die Beruf und Familie vereinbaren oder beispielsweise dem Wunsch nach sportlicher Betätigung Raum geben. Neben Home Office oder Teilzeitarbeit sind folgende Angebote denkbar:
- Betriebskindergärten
- Feriencamps
- Stillräume
- Beratungen zur Elternteilzeit oder zum Wiedereinstieg,
- diverse Sportgruppen
- Fitnessräume oder
- eine Rückenschule unter fachgerechter Anleitung.
Das Modell lohnt sich für alle: Mitarbeiter_innen, die bisher nach Dienstschluss ins Fitness-Studio hetzen oder joggen gehen, könnten beispielsweise während des Arbeitstags die Sport-Angebote im Unternehmen nutzen. Und das eventuell in einer Zeit, in der es am Arbeitsplatz etwas weniger zu tun gibt. Auf lange Sicht führt dieses Modell mit Sicherheit zu zufriedeneren Mitarbeiter_innen, mehr Gesundheit und Produktivität. Unter Umständen wird auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.
Wie stehst du zum Thema Work-Life-Integration? Möchtest du wissen, ob es hierzulande Unternehmen gibt, die neue Arbeitsmodelle planen? Schau dich auf unserem Jobportal um oder konfrontiere uns mit deinen Fragen. Wir beraten dich gerne! Dein Team von tirolerjobs.at.
Susanne Huber-Schwarz, bewerbungsfee.at
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