Der Anhang im Fokus - Richtig und vollständig per E-Mail bewerben

Bei Bewerbungen denkt man zu allererst an Lebenslauf und Anschreiben. Für den Anhang mit den Zeugnissen, Arbeitszeugnissen und Dokumenten verwendet man meist deutlich weniger Energie, obwohl er als Teil der Bewerbungsunterlagen genauso Beachtung findet und über die Einladung zum Gespräch entscheiden kann. Was du beim Anhang deiner Bewerbung via E-Mail beachten sollst und wie du typische Fehler vermeiden kannst, erörtert der dieswöchige Artikel.

Der Anhang bei der Bewerbung

Zugegebenermaßen ist der Lebenslauf das erste Dokument, das Personaler_innen bei Bewerbungen interessiert. Passen die bisherigen Erfahrungen nicht zur Position, wird aufgrund des Lebenslaufes schnell aussortiert. Verfügst du jedoch über die notwendige Erfahrung und Ausbildung, werden auch die weiteren Seiten deiner Bewerbung näher beleuchtet. Dabei sagen die Art und Weise, wie du deine Dokumente sortierst, was du beilegst und bei der E-Mailbewerbung anhängst und was nicht, sowie einige Formalia viel darüber aus, wie viel Mühe und Gedanken du für deine Bewerbung insgesamt aufgewendet hast. Daher steht diesmal der Bewerbungsanhang im Fokus.

 

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Dos und Don’ts beim Anhang

Der Vorteil vom Anhang liegt auf der Hand: Einmal erstellt, benötigt er nicht mehr viel Pflege für eine Vielzahl an Bewerbungen. Daher lohnt es sich, zu Beginn der Bewerbungsphase ein bisschen Zeit zu investieren, um danach alle Zeugnisse griffbereit als Gesamtdokument zu haben.

Formalia beim Anhang

Genauso wie bei Lebenslauf und Anschreiben gibt es auch für den Anhang einige Formalia zu beachten. Die maximale Dateigröße deiner gesamten Bewerbung darf 10 MB nicht überschreiten, da die meisten Unternehmen so große E-Mails aus Sicherheitsgründen nicht mehr zulassen. Im besten Fall ist dein Anhang circa 2-3 MB groß.

Das Dateiformat gilt es ebenso zu beachten. Empfohlen wird ein PDF, da es im Gegensatz zu einem JPG (von der Handykamera) mehrere Seiten umfassen kann. Word als Dateiformat ist ungünstig, da Personaler_innen, ähnlich wie beim Bewerbungsschreiben im Word, alle Absätze, Einrückungen, und Tippfehler direkt auf dem Silbertablett präsentiert bekommen. Und das Abspeichern deines Worddokumentes als PDF sollte wirklich keine Hexerei sein!

Nach Möglichkeit scannst du deine Zeugnisse, da dies wesentlich professioneller wirkt als ein (Handy)Foto. Fügst du eingescannte Dokumente an, achte unbedingt auf die Ausrichtung dieser. Einfach nach dem Scan noch einmal kontrollieren, ob der Scan richtig gedreht ist, sodass zum Lesen kein Kopfstand nötig ist. Selbstverständlich muss dein Scan nicht nur richtig gedreht, sondern auch scharf sein. Hast du selbst keinen Scanner zu Hause, hilft dir der nächste Copyshop gerne weiter.


Die richtige Reihenfolge

Die Reihenfolge bei den einzelnen Zeugnissen und Zertifikaten ist, gleich wie beim Lebenslauf, umgekehrt chronologisch. Das bedeutet, dass in deinem Anhangsdokument das neueste Zeugnis ganz vorne ist. Hast du beispielsweise erst eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht, danach die Berufsreifeprüfung und zuletzt einen Bachelor in Wirtschaft, dann kommt das Zeugnis der Uni als Erstes, gefolgt von der Berufsreifeprüfung und dem Lehrabschluss, der am weitesten in der Vergangenheit liegt. Hat man mehrere Arbeitszeugnisse, relevante Fortbildungen und unterschiedliche Bildungsabschlüsse, die man anhängen möchte, kann man diese auch thematisch ordnen, wobei eine mögliche Reihenfolge Arbeitszeugnisse – Ausbildungszeugnisse – Fortbildungsbestätigungen – Sonstiges sind. Das Neueste zuerst gilt auch für jeden Themenblock.

 

[Außerdem auf tirolerjobs.at: Die Bewerbung per E-Mail: Darauf musst du achten]


Dokumente zusammenfassen

Dein Anhang soll aus einem einzigen Dokument bestehen! Maximal sollte die gesamte Bewerbung per E-Mail aus zwei Attachements bestehen, also ein optionales Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf in ein Dokument und der Anhang als weiteres Attachement. Ein Gesamtdokument ist ebenfalls eine sehr gute Lösung. Jedes Zeugnis, Arbeitszeugnis oder Zertifikat einzeln anzuhängen macht deine E-Mail erstens unübersichtlich und zweitens kann man daraus schließen, dass du nicht weißt, wie man Dokumente zusammenfügt, was dir als mangelnde Computerkenntnisse ausgelegt werden kann. Fasse also stets alle Dokumente, die in den Anhang gehören, zu einer Datei zusammen, die du dann per E-Mail verschickst. Bequem kann man das mittels diverser Online Tools im Internet machen.


Was muss rein?

Reduziere deinen Anhang stets auf die wichtigsten Dokumente, vor allem, wenn du bereits über einige Jahre oder gar Jahrzehnte an Berufserfahrung verfügst. Das Zeugnis vom höchsten Bildungsabschluss gehört unbedingt angehängt (Unizeugnis, Maturazeugnis oder Lehrabschlussprüfung,…). Weiters gehören Arbeitszeugnisse dazu. Als Zeitraum empfiehlt sich, Nachweise aus den letzten fünf Jahren anzuhängen. Falls man in dieser Zeit keinen Arbeitgeberwechsel hatte, reicht für den Anhang ein Arbeitszeugnis. Ansonsten sollte man alle in diesen Zeitraum fallenden Arbeitszeugnisse einfügen. Weiter in die Vergangenheit braucht man für die Bewerbung nicht zu graben, vor allem bei älteren Bewerber_innen mit viel Berufserfahrung ist das Arbeitszeugnis von 1987 uninteressant, genauso wie das Volksschulzeugnis. Diese alten Dokumente kann man sich für den Anhang getrost sparen!

Ähnlich verhält es sich mit Geburtsurkunde, Heiratsurkunde oder dem Staatsbürgerschaftsnachweis. Diese blähen den Anhang nur unnötig und sind für eine Bewerbung absolut verzichtbar. Ein Leumundszeugnis (polizeiliches Führungszeugnis) muss nur auf Verlangen beigelegt werden. Meistens reicht es aber auch, wenn man dieses zum persönlichen Gespräch mitbringt.

Generell ist es empfehlenswert, zum persönlichen Gespräch alle weiteren Dokumente mitzubringen, die du im Lebenslauf erwähnt hast. Dazu gehören ältere Arbeitszeugnisse, Zusatzqualifikationen wie Sprachen oder das Maturzeugnis, wenn du einen höheren Bildungsabschluss hast. Falls du aus Datenschutzgründen deine Dokumente nicht sofort mitschicken möchtest, gehört in das Anschreiben unbedingt der Hinweis, dass du dem Unternehmen bei Interesse deine weiteren Unterlagen zukommen lässt. Schickst du gar nichts mit und gibst auch nicht an, dass du bereit bist sie nachzureichen, könnte man vermuten, dass du etwas zu verbergen hast, was deine Chancen auf einen Einladung schmälert.

Mit diesen Tipps versorgt lohnt es sich, noch einmal den eigenen Bewerbungsanhang durchzuchecken. Ist noch etwas unklar? Dann wende dich via E-Mail an office@tirolerjobs.at. Wir helfen dir gerne weiter. Viel Erfolg bei den kommenden Bewerbungen und Einladungen zum Gespräch wünscht das Team von tirolerjobs.at!

 

Susanne Huber-Schwarz - Bewerbungsfee

Susanne Huber-Schwarz, bewerbungsfee.at

Susanne korrigiert und optimiert unter anderem Bewerbungsunterlagen oder erstellt sie auf Wunsch ganz neu. Für nähere Informationen steht sie dir telefonisch unter +43 660 5025820 oder susanne@bewerbungsfee.at zur Verfügung. Susanne freut sich auf deine Anfrage!

 

 

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